Es lohnt sich doch immer wieder den Leuten genauer „aufs Maul zu schauen“. Man bekommt dabei einen tieferen Einblick in deren Denke.
Z.B. die Denke des zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden von VW Martin Winterkorn mit der Aussage: „Es tut mir unendlich leid, dass wir dieses Vertrauen enttäuscht haben. Ich entschuldige mich in aller Form bei unseren Kunden, bei den Behörden und der gesamten Öffentlichkeit für das … “
Wer ist denn schon In der Lage sich selbst zu entschuldigen? Dazu muss man nicht von dieser Welt sein – einem Halbgott lässt man so etwas vielleicht gerade noch durchgehen. Oder Kindern die gesagt bekommen „Entschuldige dich gefälligst“. Die benutzen dann gerne die Kurzform „Tschuldigung“, was man bei Kindern und sprachlich nicht besonders geschulten Erwachsenen als Abkürzung von „Ich bitte um Entschuldigung“ verstehen kann.
Aber Martin Winterkorn ist kein Kind, dass beim Betrug erwischt worden ist. Er sagt natürlich auch nicht „Tschuldigung“. Man darf von ihm ja erwarten, dass er seine Worte bewusst und sorgfältig wählt, besonders wenn er dabei ist, seinen Rücktritt zu erklären. Wir, die Normal-Sterblichen, bekommen zu spüren, dass wir es mit einer Art Gott zu tun haben, der in der Lage ist, sich selbst zu entschuldigen. Zur Entschuldigung hat er uns nicht nötig. Den Schaden haben die Betrogenen, die Schuld begleichen müssen letztlich die Bürger Deutschlands.
Und weiter geht’s bei VW. Mit Winterkorns Nachfolger Matthias Müller:
„So ein Skandal darf sich nie wiederholen“
hätte zum Beispiel auch sagen können „So ein Betrug darf sich nicht wiederholen“. Damit hätte er die Ursache des entstandenen Schadens benannt. Offensichtlich sieht Herr Müller aber nicht den Betrug, sondern den Skandal als Problem. Den Skandal haben kritische Zeitgenossen verursacht, die zu Recht vermuteten, dass die Messergebnisse bei den Tests gefälscht waren.
Auch von Herrn Müller darf man erwarten, dass er weiß wovon er spricht. Daher nehme ich ihn genau so wie Herrn Winterkorn beim Wort.
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